David Chipperfields ergänzende Rekonstruktion des Neuen Museums in Berlin
Hinter dem Prunkportal schützt ein eleganter Windfang das Vestibül vor dem Berliner Wetter im März. Die Holzkonstruktion von 1884 ist heute wieder mit dunklem Leder überzogen. „Wir nennen ihn den Louis-Vuitton-Eingang“, sagt David Chipperfield und lächelt. Der trockene Humor und das britische Understatement sind dem Londoner Architekten auch nach rund zehn Jahren Planungs- und Bauzeit des Prestigeobjekts auf der Spreeinsel nicht fremd. So steht Chipperfield in der eben fertiggestellten Eingangshalle des Neuen Museums, hält sich irgendwo zwischen den monumentalen Marmorsäulen im Hintergrund und überlässt den jungen Projektleitern aus seinem Berliner Büro die Führung. „Professor, wir müssen weiter“, mischt er sich einmal während des Rundgangs mit diskreter Ironie in die Erläuterungen ein, um die kleine Runde weiter in den Bacchussaal zu führen..
Text: Sandra Hofmeister