Architektur in Vorarlberg – ein weltweit bestauntes Phänomen
Gleich hinter dem Pfändertunnel beginnt ein architektonisches Abenteuer. Statt in Alpenkitschfolklore und Lederhosenbaustil zeigen sich viele moderne Häuser am Straßenrand in verwitterter Lärchenholzfassade mit eleganten Flachdächern. Angenehm schlichte Sichtbetongebäude mischen sich in den Dörfern zwischen die alten Bauernhäuser und setzen ein stolzes Signal für die moderne Baukunst. Architektur in Vorarlberg ist etwas Besonderes. Sie besticht durch ihre konsequent einfache Formensprache und deren hochwertige Ausführung, ist obendrein oft vorbildhaft ressourcenschonend und ökologisch. Längst sind Architekten aus dem Ländle über die Grenzen Österreichs hinaus berühmt. Einige von ihnen bauen in Zürich und Frankfurt am Main, steuern Projekte in Peking oder New York. Trotzdem sind sie Vorarlberg treu geblieben – hier stehen ihre Gebäude in einer Dichte an Qualität, die in Europa ihresgleichen sucht. Beneidenswerte Gemeindehäuser und fliegende Gewerbekisten entstanden in den letzten Jahrzehnten, ungewöhnliche Sozialwohnungsblöcke und Biomasseheizwerke. Nicht zu vergessen sind natürlich all die erstaunlichen, ganz und gar nicht provinziellen Einfamilienhäuser, die das Land der Hüslebauer zwischen Bodensee und Montafon-Gebirge prägen. Architektonisch der progressivste Teil des Planeten diagnostizierte das englische Designmagazin Wallpaper schon vor acht Jahren. Moderne Baukunst in Vorarlberg hat sich zu einem weltweit bestaunten Phänomen entwickelt. Fest in der Gesellschaft und im Leben verankert, präsentiert sie sich Besuchern als funkelnde Schatzkiste mit vielen ungeahnten Überraschungen....
Text: Sandra Hofmeister