Das Eigenheim auf dem Land hat Konkurrenz bekommen. Viele bauen heute lieber gemeinsam mit anderen individuelle Stadthäuser.
Von außen fällt das Haus der Bjørnsens kaum auf. Ein Reiheneckhaus, aus Holz gebaut, klare Linien, Flachdach, riesige Fenster zum kleinen Garten und zur nächsten Reihenhauszeile. Das Besondere sieht man erst, wenn man durch die Tür tritt. Im Inneren breitet sich eine auffällig durchgestaltete, helle Wohnlandschaft aus. „Das Designerhaus“, sagen manche zu dem Baugruppenprojekt. Für Hausherr Matthias Bjørnsen hingegen ist es ein Beispiel für zukunftsfähiges und erschwingliches Wohnen in der Stadt, mitten in München. Vor drei Jahren ist der Architekt mit Frau und Sohn an den Ackermannbogen gezogen. Mehr Platz, Freiräume für Kinder und trotzdem nicht in der Peripherie, sondern in Schwabing.
Die Bjørnsens haben sich einer Baugruppe angeschlossen und mit acht anderen privaten Bauherren gemeinsam eine Reihenhauszeile entwickelt. Sie haben zusammen das große Grundstück gekauft, die Finanzierung gestemmt, die Entwürfe der Architekten diskutiert und den Neubau bis zur Fertigstellung organisiert. Ein Weg zum selbstbestimmten Eigenheim, der derzeit Konjunktur hat: Mit der Renaissance der Innenstädte wächst die Zahl der Baugruppen. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber in Hamburg und Freiburg, Berlin und Köln schließen sich viele Privatleute zusammen und verzichten auf kommerzielle Bauträger. Auf speziellen Internetportalen gibt es zahlreiche Anzeigen, in denen Gleichgesinnte für neue Baugruppen-Projekte gesucht werden....
Text: Sandra Hofmeister