Vor rund 60 Jahren hat Walter Pichler die Zukunft bereits geahnt. Sein tragbares Wohnzimmer nimmt die Cyberbrille vorweg. Damals war das eine gewagte Vision, heute sind solche Szenarien längst Gegenwart. Genau genommen sind wir sogar mindestens zwei große Schritte weiter: Virtuelle und digitale Realitäten sind nicht nur für die Wahrnehmung von Räumen, sondern auch für deren Entwurf, Planung und Umsetzung von Bedeutung. Langwierige Bauprozesse und optimierte Entwürfe, die komplexe Koordination und Steuerung der Planung sowie das Kostencontrolling sind heute oftmals digitalisiert. Wir können Gebäude nach parametrischen Vorgaben programmieren, Häuser von 3D-Druckern bauen lassen und Bestandsgebäude vor der Sanierung im 3D-Modell analysieren. So vieles hat sich verändert. Und doch ist klar, dass die Digitalisierung noch lange nicht abgeschlossen ist, sondern vielmehr erst am Anfang steht. Zum Jahresauftakt ­widmen wir uns mit dieser Ausgabe der digitalen Gegenwart und der Zukunft der Architektur. Wir haben uns die Frage gestellt, wie digitale Tools dazu beitragen können, die Nachhaltigkeit von Gebäuden in der ein oder anderen Weise zu verbessern. Unsere Dokumenta-tionen zeigen ganz unterschiedliche Lösungen auf, die vom digitalen Ressourcenpass bis zum para­metrischen Modell und BIM-Anwendung für das Bauen im Bestand reichen. In Ergänzung zu den Gebäudedokumentationen lassen wir Experten zu Wort kommen, die Planungs- und Bauprozesse genau erläutern.
Wie geht es weiter mit der digitalen Zukunft der Architektur? In unserer Umfrage zur Künstlichen Intelligenz haben wir internationale Architektinnen und Architekten befragt. Dieses Stimmungsbild halten wir ebenso in dieser Ausgabe fest.
Guten Start im Neuen Jahr!

Sandra Hofmeister

Editorial DETAIL 1/2.2025, Seite 1
Photo: Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg © Generali FoundationPhoto: Werner Kaligofsky, VG Bild-Kunst Bonn, 2025

WELCOME TO THE DIGITAL FUTURE

Walter Pichler foresaw the future nearly 60 years ago. His “TV-Helmet (Portable Living Room)” anticipated technologies akin to today’s cyber glasses. At the time, this vision was nothing short of revolutionary. Today, such concepts are not only a reality but have advanced significantly. Virtual and digital realities are now integral to designing, planning, and constructing spaces – far more than mere devices for experiencing them. Lengthy construction workflows, optimised designs, and the complex coordination of planning, cost control, and project management are increasingly digitalised. We can now program buildings to meet parametric specifications, construct homes using 3D printing, and create detailed 3D models of existing buildings to analyse them before renovation even begins. While landscape has transformed dramatically, digitalisation in architecture is clearly still in its early stages.
To begin the year, this issue shines a spotlight on the digital present and future of architecture, exploring how digital tools can enhance sustainability. Our project documentations showcase an array of approaches, from digital material passports to parametric models and BIM applications for existing structures. Experts offer insight on the complexities of planning and construction processes. What lies ahead for architecture in the digital age? To gain insight, we surveyed architects from around the globe on the role of artificial intelligence. The result is a fascinating snapshot of their perspectives. Wishing you an excellent start to the New Year!

Editorial DETAIL 1/2.2025, page 1
Photo: Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg © Generali FoundationPhoto: Werner Kaligofsky, VG Bild-Kunst Bonn, 2025

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