Regina Poly in der Architekturgalerie München
Sicher hätte Regina Poly auch konkrete Projekte ausstellen können. An interessanten Entwürfen mangelt es der Berliner Landschaftsarchitekten jedenfalls nicht, egal ob sie noch im Planung sind oder bereits verwirklicht wurden. Ihr 1982 gegründetes Büro kann auf zahlreiche nationale sowie internationale Wettbewerbserfolge und 25 realisierte Projekte verweisen – städtische Zwischenräume und repräsentative Außenanlagen, Innenhöfe wie die des undesfinanzministeriums oder Platzgestaltungen wie den St. Jacobsplatz um das Jüdische Zentrum in München. Trotz ihres beeindruckenden Portfolios hat sich Regina Poly aber gegen eine konventionelle Werkschau und Bürovorstellung entschieden. Stattdessen deckt sie in der Ausstellung in der Münchner Architekturgalerie die Inspirationsquellen ihrer Arbeit auf und zeigt Studien, die verschiedene Beobachtungen festhalten und räumliche Situationen auf poetische Weise analysieren. Scherenschnitte und Skizzen, Schichtmodelle und Dioramen, übereinander gelagerte Overhead-Folien, sind in den Räumen in der Türkenstraße zu sehen. Lauter Kunstwerke, die keine konkreten Auskünfte zu Details oder technischen Daten liefern, dafür aber umso intensivere Einblicke in die Herangehensweise und Hintergründe von Regina Polys Entwürfen abgeben....
Text: Sandra Hofmeister