Umkleidekabine aus Wellblech mit veredelter Oberfläche, © Photograph by Marco Cappelletti, Courtesy of Stone Island and OMA / AMO

Kork am Point of Sailes: Stone Island-Flagshipstore
Endlich gibt es auch in München – in der ganz südlichen Provinz Deutschlands – ein erstes Projekt von OMA und seinem Think Tank AMO: Der neue Flagshipstore in der Altstadt setzt die Corporate Identity der italienischen Modemarke in ein stimmiges Shop-Konzept in der Altstadt um.

Material und Texturen
Natürliche Materialien, raffiniert veredelt, prägen den Charakter des dreigeschossigen Ladenkonzepts in der Perusastraße 2 der Münchner Innenstadt. Die Fassade des gesamten Hauses wurde im Zuge der Renovierung mit regionalem Granit aus Bayern verkleidet. Anders als die exklusiven Mode-Nachbarn zeigen sich die Schaufenster von Stone Island offen und transparent. Sie geben freizügige Einblicke auf das Innenleben – ohne Produkte für den Straßenraum zu isolieren. Mit Wänden aus geflammtem, sandgestrahltem Kork und aus Lehm, flexiblen Displays für Produkte, und integrierten Bildschirmen samt LED-Beleuchtung zeigt sich der lichtdurchflutete Flagshipstore ebenso raffiniert wie bodenständig. Die durchgängige Lichtdecke besteht aus Paneelen, die mit Tyvek bespannt sind und filigrane Adern erkennen lassen – ähnlich wie handgeschöpftes Papier. Das Interior-Konzept von OMA und AMO setzt auf die Transformation von Material und auf filigrane Texturen – der Markenkern von Stone Island.

Digital und bodenständig
Sami Bantal von OMA / AMO entwickelte das Interior für die italienische Modemarke mit Bedacht auf ihre DNA. Der neue Flagshipstore ist auf drei Ebenen wie eine Art Kunstausstellung organisiert. Das zentrale Display-Modul im Erdgeschoss ist ein spezieller Chandelier, der sich auf Knopfdruck neigen, drehen und absenken lässt. So verwandelt sich die große digital bespielte Fläche mit Blick auf die Straße in eine Art Tisch. Die rote Wand aus Kunstharz im hinteren Teil des Erdgeschosses zeigt eine Reihe an digitalen kleinen Screens, die verschiedene Phasen der Stone Island Produktions-Prozesse zur Schau stellen. Ikonische Modemodelle aus der Geschichte der Marke sind omnipräsent in den Verkaufs- und Ausstellungsräumen. Nicht alle davon sind zum Verkauf – einige sind Archivexponate, die das Innovationspotenzial im Umgang mit Textilfasern sichtbar machen. Das Untergeschoss ist als Community-Bereich konzipiert. Im Obergeschoss befinden sich Umkleidekabinen für die Kunden.

Kunst und Design
Innovation ist auch bei den anderen Objekten des Interiors sichtbar: Die raumbestimmende Aluminiumvitrine von Elvis Wesley im Obergeschoss wirkt wie ein aufgeklappter historischer Schrankkoffer – der Künstler kombiniert visuelle Kunst mit Materialdesign. Die Hocker in den Umkleidekabinen sind von Tim Teven. An Kunst erinnern auch die seitlichen Flächen der Treppen: Ihre veredelten Metalloberflächen sind mit Metallgittern verkleidet, die ebenso industriell wie kunstvoll wirken. Wie in der Prada Foundation in Mailand.

Text: Sandra Hofmeister
detail.de, 25.7.2023

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