Dispositiv der Landschaft

Das Keltenmuseum am Glauberg

Wie ein großer Findling fügt sich das Keltenmuseum in die sanften Hügel der Wetterau und wird zum Teil der Landschaft. Felder, Wiesen und Wälder säumen den Blick bis zum Horizont. In den Talsenken des Panoramas, das sich rund um das Museum am Glauberg ausbreitet, ducken sich die Häuser der umliegenden Dörfer. Hohe Föhren überragen die klaren Konturen des Baukörpers. Seine Rückseite schiebt das Museum in den Südosthang des Plateaus, auf dem sich die Spuren einer mächtigen frühkeltischen Befestigungsanlage und Siedlung befinden. Die Vorderseite des langgestreckten Neubaus öffnet sich auf eine gleichmäßige, sechs Meter hohe Erhebung am Fuße des Glaubergs. Wie ein Fernrohr fokussiert das Museum den rekonstruierten keltischen Grabhügel.

In den 1990er-Jahren entdeckten die Archäologen hier einen Bestattungsplatz aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.. Nach einer langen Reise mit Stationen in den Restaurationswerkstätten des hessischen Landesamtes für Denkmalpflege und in verschiedenen Sonderausstellungen sind die wertvollen Ausgrabungsfunde der Fürstengräber wieder an ihren Fundort zurückgekehrt – in die Keltenwelt am Glauberg. Das Museum ergänzt den etwa 30 Hektar großen Archäologischen Park des Areals bei Glauburg, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main. Es stellt Flächen für die feste Sammlung und für Sonderausstellungen zur Verfügung, schafft Raum für die Administration, für die Museumspädagogik und -didaktik, für Archäologen, Konferenzen sowie Workshops, und wird auch durch sein Café zur Anlaufstelle für Touristen und Besucher der Keltenwelt. Dabei verzichtet die Architektur bewusst auf laute Gesten; sie hält sich im Hintergrund und lässt die Landschaft für sich sprechen. Der Baukörper macht den Grabhügel zum Hauptakteur, verstärkt die Wahrnehmung der umliegenden Landschaft und taucht selbst in dieses Panorama ein. Die Aachener Architekten von kadawittfeldarchitektur haben ihren Entwurf für das Museum am Glauberg als Dispositiv für die Keltenlandschaft konzipiert. Der Rundgang durch das Museum und auf dem archäologischen Lehrpfad rund um das Museum macht Besucher zu Entdeckern der Keltenwelt am Glauberg....

 

Sandra Hofmeister: "Dispositiv der Landschaft", in: Das Keltenmuseum am Glauberg, hg. v. Ralf Ferdinand Broekmann und Olaf Winkler, Verlag Müller + Busmann, Wuppertal 2012, Seite 14-23

 

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